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„Unser Engagement bedeutet Hoffnung!“

 

Interview mit Gina-Marie Burgdorf von Fridays for Future

Portrait Gina-Marie Burgdorf von Fridays for Future

Wofür steht Ihr, was macht Ihr?

Fridays for Future Hannover ist eine der 730 bundesweiten Ortsgruppen in Deutschland, die sich gegründet haben, nachdem Greta Thunberg im August 2018 erstmals vor dem schwedischen Parlament protestiert hat. Wir fordern Klimagerechtigkeit und die Einhaltung des 1,5°C-Ziels des Pariser Klimaabkommens.  Als Ortsgruppe kämpfen wir auch für Klimaneutralität von Stadt und Region Hannover bis 2035 und unsere Forderungen an die Kommunalpolitik. Dafür organisieren wir freitags Schulstreiks fürs Klima. Wir sind auch bundesweit und international vernetzt, um unsere globalen Klimastreiks zu organisieren. 

Wie kann ich mich bei Euch engagieren?

Jede*r kann sich bei uns ganz einfach engagieren, bei einzelnen Demonstrationen oder allgemein Teil der Ortsgruppe werden. Interessierte können uns über das Kontaktformular auf der Website und die Sozialen Medien kontaktieren oder auch direkt bei einem unser wöchentlichen Plena vorbeischauen. Wir organisieren auch regelmäßige Onboardings, bei denen Interessierte uns besser kennenlernen können. Wir freuen uns immer über jedes neue Gesicht und jede helfende Hand!

Spielen Diversity Aspekte eine Rolle bei Euch? Welche Sprachen sprecht Ihr?

Diversity Aspekte spielen eine sehr große Rolle und wir sind auch international vernetzt. Die Bewältigung die Klimakrise ist eine globale und gesamtgesellschaftliche Aufgabe, d.h. wir müssen alle zusammen an einen Strang ziehen und jede*r einzelne ist gefragt. 

Egal welcher Herkunft, Kultur oder Sprache, jede*r ist herzlich willkommen bei uns!

Derzeit wird in der Ortsgruppe noch viel auf Deutsch kommuniziert, aber es können sich auch sehr gerne Menschen einbringen, die kein Deutsch sprechen. Fridays for Future ist noch eine sehr weiße und privilegierte Bewegung, aber das ist uns bewusst und wir versuchen, das zu ändern.

Arbeitet Ihr auch in Bündnissen? Gibt es etwas, das Ihr von anderen Initiativen gelernt habt oder etwas, das andere von Euch lernen können?

Wir sind Teil vieler Bündnisse und  Vernetzung allgemein ist uns sehr wichtig. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir bereits viel voneinander gelernt haben. Das Größte, was ich bis jetzt mitgenommen habe, ist, dass wir gemeinsam stärker sind, gemeinsam an einem Strang ziehen müssen und gemeinsam noch stärkeren Druck auf die Politik ausüben können für Klimagerechtigkeit. Das beste Beispiel ist das Bündnis „hannover erneuerbar“, mit dem wir mit einem Bürger*innenbegehren den Kohleausstieg in Hannover bis 2026 erreicht haben. Eine Gruppe oder eine Person allein hätte dies nicht geschafft. Aktuellstes Beispiel ist das Bündnis „Leinemasch BLEIBT“, mit dem wir gegen die Rodungen zum Ausbau des Südschnellwegs und für eine zukunftsfähige und gerechte Verkehrswende kämpfen.

Fehlt Euch etwas in der Akteur*innenlandschaft Hannovers? Ein Thema oder ein Blickwinkel?

Es gibt bereits sehr viele Akteur*innen, die sich mit unterschiedlichsten Themen beschäftigen und daneben natürlich die ganzen for-Future Gruppen, die in ihren jeweiligen Themengebieten arbeiten. Das ist auch unglaublich wichtig, denn die Klimakrise betrifft alle Bereiche unseres täglichen Lebens. Was ich mir persönlich noch wünschen würde, wäre vielleicht Economics for Future, denn in unserem Wirtschaftssystem sehe ich viele unserer heutigen gesamtgesellschaftlichen Probleme begründet.

Was bedeutet Euch Euer Engagement?

Unser Engagement bedeutet Hoffnung. Wir geben Menschen Hoffnung und eine Plattform aktiv etwas gegen die Klimakrise zu unternehmen und aktiv Demokratie auszuüben. Wir wissen, dass Klimagerechtigkeit und 1,5° Grad möglich ist. Aber: 1,5° Grad gibt es nicht ohne uns. Wir sind der Wandel und Klimagerechtigkeit gibt es nur, wenn wir ihn auf der Straße einfordern. Change is coming! 

 

Fridays for Future findest Du unter der Nummer 717.