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„Die Energiewende ist der größte Hebel für eine schnelle Reduktion unserer CO2-Emissionen!“

 

Interview mit Stephan Barlag vom Bündnis hannover erneuerbar

Stephan Barlag vom Bündnis hannover erneuerbar

Wofür steht Ihr, was macht Ihr?

Wir setzen uns ein für eine zügige Energiewende hin zu klimafreundlicher Strom- und Wärme­erzeugung in Hannover, weil dies der größte Hebel für eine schnelle Reduktion unserer CO2-Emissionen ist. Unser erstes Ziel war die schnelle Abschaltung des Kohlekraftwerks in Stöcken. Mit unserem Bürger*innen-Begehren konnten wir eine Festlegung auf die Ausstiegsziele 2024 und 2026 für die beiden Kraftwerksblöcke erreichen sowie darüber hinaus durch weitere flankierende Maßnahmen erste Schritte eines Ausstiegs auch aus dezentralen fossilen Heizungsanlagen.

Diese Entwicklung wollen wir auch zukünftig begleiten und uns zudem verstärkt für den Ausbau von PV-Anlagen zur Stromerzeugung einsetzen.

Wie kann ich mich bei Euch engagieren?

Wir treffen uns regelmäßig, persönlich oder online, und sind über Social Media vernetzt. Engagement sieht bei uns ganz unterschiedlich aus, je nach zeitlichen Kapazitäten, Interessen und Fähigkeiten.

Arbeitet Ihr auch in Bündnissen  und könnt Ihr etwas sagen zum Mehrwert vielfältiger Teams?

Wir sind ja ein Bündnis unterschiedlicher For Future-Gruppen in Hannover und haben uns für das Bürger*innen-Begehren vernetzt mit verschiedenen anderen lokalen Klima- und Umweltschutzgruppen und bundesweit tätigen Akteur*innen. Jede*r ist willkommen, bei uns mitzumachen! Wir profitieren von den unterschiedlichen Charakteren, Erfahrungen und Fähigkeiten unserer Mitglieder, die sich dementsprechend auf unterschiedliche Weise bei uns einbringen können.

Gibt es etwas, das Ihr von anderen Initiativen gelernt habt oder etwas, das andere von Euch lernen können?

Beim Bürger*innen-Begehren haben wir auf den Erfahrungen anderer Initiativen aufgebaut und uns intensiv beraten lassen. Da wir ja schon unterschiedliche Gruppen innerhalb des Bündnisses sind, haben wir bereits „intern“ davon profitiert, dass wir verschiedene Schwerpunkte und Stärken haben – von fachlicher Expertise über Mobilisierungs- oder Kommunikationsstärke bis hin zu technischen Fähigkeiten. Besonders positive Erfahrungen haben wir damit gemacht, mit möglichst vielen Akteur*innen an einem Strang zu ziehen und mit klarer Haltung, aber konstruktiv auf Entscheidungsträger*innen in Politik und Wirtschaft zuzugehen.

Fehlt Euch etwas in der Akteur*innenlandschaft Hannovers? Ein Thema, ein Blickwinkel, eine Bündniskonstellation?

Natürlich würden wir uns wünschen, dass das Bewusstsein für die Dringlichkeit des Klimaschutzes stärker in der Wirtschaft und ihren Interessenvertretungen ankommt und Klimagerechtigkeit zu einem gemeinsamen Anliegen aller Akteur*innen der Stadtgesellschaft wird, damit gemeinsam nach den besten Lösungen gesucht werden kann.

Was bedeutet Euch Euer Engagement?

Uns treibt an, dass wir JETZT mutig und entschlossen handeln müssen, wenn wir uns und unserer Kindern eine lebenswerte Erde erhalten wollen. Wir sehen Klimagerechtigkeit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der wir unseren Teil beitragen wollen. Deutschland als einem der reichsten Länder der Erde – und einem der, auch historisch, größten Emittenten von Treibhausgasen – kommt hierbei eine besondere Verantwortung zu. Und wir sind überzeugt, dass wir Menschen unser Zusammenleben und unsere Wirtschaft anders gestalten können, wenn wir das wollen: Viele der Lösungen zur Bewältigung der Klimakrise sind bereits entwickelt, es fehlt im Wesentlichen an der Bereitschaft, sie anzuwenden.

Habt Ihr das Gefühl, gut genug informiert zu sein über die Arbeit anderer Initiativen, um Kräfte bündeln zu können?

Ein Mehr an Information, Vernetzung und Zusammenarbeit ist immer gut! Und natürlich ist es absolut sinnvoll, Doppelarbeiten zu vermeiden – wir haben auf dem Weg der sozialökologischen Transformation ja schließlich noch einen Langstreckenlauf vor uns.

 

Das Bündnis hannover erneuerbar findest Du unter der Nummer 501.